Pueri Cantores Festival in Florenz
Was für ein Erlebnis! Wir, der Jugendchor und Intune, haben 5 eindrucksvolle Tage in Florenz verbracht. Gemeinsam mit dem Jugendchor der Domsingschule St. Gallen nahmen wir am diesjährigen Pueri Cantores Festival teil. Hier einige Einblicke:
Am Mittwochmorgen früh startete die Reise mit dem Car am Bahnhof Wil. In St. Gallen luden wir noch die Sängerinnen und Sänger der Domsingschule auf und dann folgte eine entspannte Fahrt mit direktem Kurs auf Florenz. Bereits am späteren Nachmittag kamen wir gut gelaunt und eingestimmt auf das bevorstehende Festival in der Erdrückenden Hitze von Florenz an.
Nun bezogen wir die Zimmer im kleinen Hotel Annabella. Vor dem ersten Programmpunkt entdeckten wir die hauseigene Dachterrasse mit direktem Blick auf die Basilica Santa Maria und wir stellten fest, dass sich unsere Unterkunft nur wenige Strassen von der wunderschönen Innenstadt von Florenz entfernt befindet. Einige genossen bereits eine erste typische «Gelato»!
Der erste Programmpunkt war das Abendessen. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg das Essen in der «Osteria il Giardino di Barbano» abzuholen und im gegenüberliegenden Park zu verspeisen. Anschliessend ging es auf direktem Weg zur Eröffnungsfeier auf der imposanten Piazza della Signoria. Mit grossem Applaus und viel Gesang begrüssten sich die Chöre gegenseitig. Dabei waren unter anderem Chöre aus Mexiko, Spanien, Frankreich, Polen, Schweden, Litauen, Österreich und vor allem aus Deutschland sowie Italien auf dem Platz vertreten. Ein klares Highlight des Abends war das einlaufen der Fahnen. Denn einer unserer Sänger, Sebastian, durfte die Schweizer Fahne auf der grossen Bühne gemeinsam mit den anderen Nationen schwingen. Ausserdem knüpften wir bereits erste Kontakte mit Sängerinnen und Sänger aus Österreich und München. Die brandneuen Intune-Sticker waren dabei eine grosse Unterstützung. Geschlossen ging es dann zurück zur Unterkunft, einige gingen direkt ins Bett, während andere den Abend gemütlich auf der Dachterrasse ausklingen liessen.
Am nächsten Morgen stand das Friedensgebet auf dem Programm, ebenfalls wie schon die Eröffungsfeier, auf der Piazza della Signoria. Zuvor wurde natürlich ausgiebig am Buffet gefrühstückt. Auf der Piazza sangen wir gemeinsam für den Frieden und hörten verschiedene Wortbeiträge zu aktuellen Themen wie dem Klimawandel, dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine und der Flüchtlingssituation in Mexiko. Im Anschluss holten wir uns Mittagessen im zugewiesenen Restaurant ab. Die Zeit bis zum Abend konnten wir frei gestalten. Viele gingen zurück zur Piazza della Signoria, wo sich auch andere Chöre aufhielten. Nach dem essen packten wir spontan unsere «Musigböxli» aus und tanzten Footloose und Cotton Eye Joe. Dabei wurden wieder fleissig Kontakte geknüpft und ein anderer Chor hatte uns kurzerhand noch einen neuen Tanz beigebracht.
Am Abend hörten wir beim Singen auf Plätzen die Domkapellknaben und Mädchen aus Salzburg sowie einen Chor aus Katalonien. Anschliessend kamen wir beim Offenen Singen mit einem Jugendchor aus Trier (Deutschland) an unsere Grenzen mit Choreos und gleichzeitigem Singen, jedoch hatten wir sehr viel Spass. Das Abendessen durften wir dann im Wintergarten der «Osteria il Giardino di Barbano» geniessen. Danach machten wir uns auf zum Begegnungskonzert in der Kirche Santa Felicita al ponte Vecchio, die sich direkt hinter der berühmten Ponte Vecchio befindet. Dort durften wir den Jugendchor aus Friedrichshafen und die Pueri Cantates Cathedralis aus Schweden hören. Nach einer Tanzsession mit den beteiligten Chören luden wir die beiden Chöre direkt zu unserem Konzert am darauffolgenden Tag ein. Den Tag liessen die einen dann entweder direkt im Bett, auf der Hotelterrasse oder in einer der sympathischen Baren in der Innenstadt ausklingen.
Am Freitagmorgen fand die Nationale Messe gemeinsam mit den Österreichern in der Basilica di Santa Trinita statt, nachdem wir wie am Vortag ausgiebig gefrühstückt hatten. Nach einer Vorprobe folgte die Messe und leider wurde es in der Kirche währenddessen immer wärmer. So dienten Singhefte, Flyer oder Fächer zur Belüftung. Der Lunch wurde abgeholt und wir hatten Freizeit bis zur Probe für unser Konzert am Abend. In dieser Pause kühlten sich die meisten mit einem Glace oder kalten Getränk ab. Unglücklicherweise standen wir bei unserer Konzertkirche (San Michele e Gaetano) erst einmal vor verschlossenen Türen, wodurch wir einfach unkompliziert in der Nebengasse unser Einsingprogramm durchführten. Nur wenige Minuten später näherte sich ein Mönch der Kirche und öffnete die Türe für uns bereits ein wenig früher. Nun hatten wir doch noch Zeit im Konzertlokal unser Programm einmal durchzuproben. Nach vorerst getaner Arbeit ging es auf fast direktem Wege zurück zum Hotel, um die Konzerttenüs einzupacken. Danach ging es weiter zum Abendessen in der bereits bekannten Osteria und dann stand schon das Begegnungskonzert mit kurzer Vorprobe mit den Aschaffenburger Stiftschorknaben und Mädchen an. Es war ein wundervolles Konzert mit Gänsehautmomenten, da dies auch das letzte Konzert der Konzertreihe «I am what I am» war. Auch die Kirche verhalf mit ihrer Ästhetik und auch Akustik zu diesen Gänsehautmomenten. Sogar der Chor aus Friedrichshafen, den wir am Vorabend eingeladen hatten, besuchte unser Konzert. Nach Konzertende war noch nicht Schluss. Gemeinsam mit dem anderen Chor versammelten wir uns auf der Treppe vor der Kirche und sangen alle zusammen. Nach dem singen ging es weiter mit Gruppentänzen, was den Abend schliesslich komplett machte.
Am Samstag stand nicht mehr viel auf dem Programm, also fuhren wir gemeinsam in das nahegelegene Dorf Fiesole, aus welchem man einen atemberaubenden Blick auf Florenz geniessen konnte. In zwei Gruppen wurden wir durch das Dörfchen geführt. Wir konnten spannende Ausgrabungen von den Römern und Etrusker bestaunen und wir lernten etwas über die Geschichte von Fiesole. Die Führung beendeten wir singend im Kreuzgang des nahegelegenen Klosters mit einer hervorragenden Akustik.
Nach einer individuellen Reise zurück nach Florenz, trafen wir uns zum Abendessen in der Osteria um danach das Galakonzert in der riesigen Basilica Santa Maria Novella zu hören. Ein Chor aus Belgien, einer aus Deutschland und der bereits bekannte Chor aus Schweden traten auf. Einerseits waren wir beeindruckt, jedoch überwiegte auch hier die Hitze aber auch die Länge des Konzertes. Der letzte Abend endete danach für die einen früher und für die anderen später.
Vor dem Aufbruch zur Abschlussmesse am letzten Morgen in der Basilica Santa Maria del Fiore, die eines der bekanntesten Wahrzeichen Florenz ist, wurden alle Koffer gepackt und die Zimmer abgegeben. Der Morgen war intensiv mit Vorprobe der Messe und dann der Messe selbst. Jedoch war es schön immer wieder ein bekanntes Gesicht in der riesigen Menge zu sehen und das Erlebte der letzten Tage auszutauschen.
Im Anschluss hiess es dann leider bereits «ab nach Hause». Im Car wurde dann hauptsächlich geschlafen oder gedöst und gegen Ende wieder gesungen. Das ist ja das, was wir am Besten können ;). In St. Gallen verabschiedeten wir uns von der Domsingschule und als wir dann in Wil ankamen freuten sich alle auf ihr eigenes Bett. Wir freuen uns auch jetzt schon auf das nächste Projekt das wir zusammen mit der Domsingschule bestreiten können. Und vielleicht ergibt sich das eine oder andere aus den geknüpften Kontakten.
Mehr Bilder dieser fünftägigen Reise sind in der Galerie zu finden.